GenAI befähigt Berater zu besseren Datenanalysen

Eine neues Experiment des BCG Henderson Institute in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group (BCG) zeigt, dass Berater dank Künstlicher Intelligenz (KI) zunehmend Aufgaben übernehmen können, die traditionell in den Bereich der Datenwissenschaftler fallen. Dies könnte spannende Veränderungen in der Beratungsbranche und für andere Professional Services Unternehmen nach sich ziehen.

Mit den zunehmenden Fähigkeiten von KI intensiviert sich auch die Diskussion um die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im Bereich der Knowledge/White Collor Worker. Es wurde ein umfassendes Experiment durchgeführt, um die praktischen Auswirkungen von KI-gestützter Arbeit zu untersuchen. Über 700 BCG-Berater und Datenwissenschaftler nahmen an dieser Studie teil, die reale Aufgaben und Situationen simulierte.

Steigerung der Effizienz und Genauigkeit

Die Ergebnisse: Berater, die ChatGPT nutzten, zeigten eine signifikante Leistungssteigerung gegenüber ihren Kollegen, die ohne diese Unterstützung arbeiteten. Besonders auffällig war die Verbesserung bei komplexen Aufgaben wie Predictive Analytics und Datenbereinigung, die bislang als Domäne der Datenwissenschaftler galten. Selbst Berater ohne Vorkenntnisse in Programmierung oder Datenanalyse konnten dank KI leistungsfähige Modelle erstellen und Datenbereinigungsaufgaben erfolgreich bewältigen. Die Leistungssteigerung lag bei 20 Prozent, wobei Datenwissenschaftler immer noch besser abschneiden als Consultants. Die Entwicklung ist jedoch hoch interessant, da auch Personen ohne Programmierkenntnisse Auswertungen schreiben können.

Ein Schritt in Richtung Autonomie

Die Studie legt nahe, dass Berater künftig in der Lage sein könnten, eine größere Bandbreite an Aufgaben eigenständig zu erledigen, ohne auf die Unterstützung von Datenwissenschaftlern angewiesen zu sein. Diese Entwicklung hat das Potenzial, die Struktur von Beratungsteams grundlegend zu verändern. Teams könnten neu konfiguriert werden, wobei erfahrene Datenwissenschaftler eine beratende Rolle einnehmen und punktuell Unterstützung leisten, während Berater die operative Umsetzung übernehmen.

Auswirkungen auf Rekrutierung und Weiterbildung

Die Befunde haben auch Implikationen für die Rekrutierungs- und Weiterbildungspolitik. „Der Rekrutierungsprozess könnte angepasst werden, um die Nutzung von ChatGPT zu integrieren. Bewerber sollten in der Lage sein, mit dieser Technologie effektiv zu arbeiten, da sie einen wesentlichen Bestandteil ihrer zukünftigen Arbeitsumgebung darstellen wird“, so François Candelon von BCG. Zudem wird die Weiterbildung stärker darauf fokussieren müssen, kritisches Denken und die effektive Nutzung von KI zu fördern.

Kulturwandel und Mitarbeiterzufriedenheit

Die Implementierung von KI erfordert einen sorgfältig gestalteten Kulturwandel innerhalb der Unternehmen. Die Studie zeigt, dass die berufliche Identität und Zufriedenheit der Mitarbeiter durch den Einsatz von KI positiv beeinflusst werden können, vorausgesetzt, die Technologie wird in einem unterstützenden und transparenten Rahmen eingeführt. Mitarbeiter müssen ermutigt werden, die Technologie zu nutzen und gleichzeitig ein gesundes Maß an Skepsis zu bewahren, um übermäßiges Vertrauen in die Maschine zu vermeiden.

Langfristige Perspektiven

Langfristig könnten diese Entwicklungen die Beratungsbranche transformieren. KI bietet die Möglichkeit, repetitive und zeitaufwändige Aufgaben effizient zu erledigen, was Beratern mehr Zeit für strategische und kreative Tätigkeiten lässt. Dies wird die Qualität der Beratung insgesamt verbessern und den Kunden einen höheren Mehrwert bieten.

Dennoch bleiben viele Fragen offen. Die langfristigen Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung und Beförderung müssen weiter untersucht werden. Ebenso wird es entscheidend sein, Mechanismen zur Qualitätskontrolle der von KI generierten Ergebnisse zu entwickeln, um sicherzustellen, dass die hohe Qualität der Beratung erhalten bleibt.

Fazit

Die Studie des BCG Henderson Institute zeigt, dass KI nicht nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung ist, sondern das Potenzial hat, die Arbeitsweise in der Beratung im Bereich Datenanalyse grundlegend zu verändern. Berater können dank KI zunehmend komplexe Aufgaben selbstständig übernehmen, was weitreichende Implikationen für die Struktur von Teams, Rekrutierungsstrategien und die Unternehmenskultur hat. Die Zukunft der Beratung wird zweifellos von der Integration dieser Technologien geprägt sein, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Branche weiterentwickelt.

Quelle:
https://www.youtube.com/watch?v=Gb1O8JarckQ&t=26s

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